„Ich mache alles richtig, fühle mich aber trotzdem müde.“
Sehen wir uns einige Forschungsergebnisse zum Einfluss von Zucker und raffinierten Kohlenhydraten auf unsere Funktionen an.
Erschöpfung der körpereigenen Nährstoffreserven durch Zucker
Es wurde wiederholt gezeigt, dass der ausschließliche Konsum von Zucker und Wasser über einen bestimmten Zeitraum für den Körper schädlicher ist, als nur Wasser zu trinken. Der Grund dafür ist, dass Vitamin-B-Komplexe und Mineralstoffe wie Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium usw. in großen Mengen erforderlich sind, um Kohlenhydrate zu metabolisieren. Zucker ist ein Kohlenhydrat, dem alle Vitamine und Mineralstoffe entzogen wurden. Um Zucker aufnehmen und metabolisieren zu können, muss der Körper daher seine Vitamin- und Mineralstoffreserven anzapfen. Trinkwasser allein führt nicht zum Verbrauch dieser wertvollen Nährstoffe!
Warum der Konsum von Zucker zu Erschöpfung führt
Wenn eine Mahlzeit verdaut wird, werden die Abbauprodukte der Lebensmittel – Aminosäuren von Proteinen, Fettsäuren von Fetten und Glucose (Blutzucker) von Kohlenhydraten – vom Blut direkt zur Leber befördert. Glucose passiert die Leber nahezu unverändert und gelangt in den allgemeinen Blutkreislauf. In der Bauchspeicheldrüse wird durch diesen Anstieg des Blutzuckers die Insulinproduktion stimuliert. Das Insulin erreicht die Leber und beteiligt sich an der Umwandlung von Glucose in seine speicherfähige Form (Glycogen). Gleichzeitig wird die notwendige Menge an Blutzucker zum Zweck der Energieproduktion zu den restlichen Körperzellen gebracht. Die Nebennierendrüsen schütten anschließend aus der Nebennierenrinde Glucocorticoid-Hormone aus, um Glycogen bei Bedarf wieder in Blutzucker umzuwandeln. Die Nebennierendrüsen und die Bauchspeicheldrüse gleichen sich also gegenseitig aus, um einen normalen Blutzuckerspiegel aufrecht zu erhalten.
Der jahrelange starke Konsum schnell absorbierbaren Zuckers führt jedoch zu einer übermäßigen Sensibilität der insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse. Die Bauchspeicheldrüse beginnt, mit einer Insulin-Überproduktion auf die schnellen und starken Anstiege des Blutzuckers zu reagieren. Zu viel Blutzucker wird in Glycogen umgewandelt. Dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel (häufig unter den Wert, bevor der Zucker aufgenommen wurde) und ein Gefühl der Erschöpfung tritt ein, wenn die Nebennierendrüsen den Effekt nicht durch Glucocorticoid-Ausschüttung ausgleichen. Die medizinische Bezeichnung für niedrigen Blutzucker ist Hypoglykämie. (Die grundlegende Konstitution und die vererbten körperlichen Merkmale jedes Menschen bestimmen, wie viele Jahre er/sie ein Übermaß an Zucker aufnehmen kann, bevor die Bauchspeicheldrüse überempfindlich reagiert.)
Hypoadrenie und niedriger Blutzucker
Trace Elements anhand von Mineralstoffanalysen festgestellt, dass etwa achtzig Prozent der erwachsenen Bevölkerung eine Tendenz zur Nebenniereninsuffizienz aufweisen. Diese Tendenz wird durch einen niedrigen Natrium- und Kaliumspiegel angezeigt. Daher kann bei vielen Menschen eine überempfindliche Bauchspeicheldrüse nicht durch ausreichende Aktivität der Nebennieren ausgeglichen werden, um den Blutzuckerspiegel auf einem optimalen Niveau zu halten.
Menschen mit schwacher Nebennierenfunktion sind eindeutig anfälliger für eine Vielzahl von Symptomen, wie Allergien, Kolitis, Kopfschmerzen, Heuschnupfen, Asthma usw. In Phasen niedrigen Blutzuckers intensivieren sich die Allergiebeschwerden. Auch ein starkes Verlangen nach Essen kommt in diesen Phasen häufig vor.
Von Hypoglykämie zu Diabetes
Diabetes bzw. erhöhter Blutzucker ist ebenfalls ein sich schnell ausbreitendes Phänomen in modernen Gesellschaften (d. h. in Ländern, in denen große Mengen an raffiniertem Zucker und Mehlprodukten konsumiert werden). Ein Grund für Diabetes ist, dass es bei Menschen mit niedrigem Blutzucker durch die Überreaktion der Bauchspeicheldrüse letztendlich zu deren Burnout kommt und sie bei ansteigendem Blutzucker nicht mehr genügend Insulin für eine adäquate Reaktion produzieren kann. Menschen, deren Allergien später im Leben abklingen, könnten eine Überraschung erleben, wenn sie sich einem 6-stündigen GTT unterziehen. Diabetes im Frühstadium ruft nicht dieselben eindeutigen Symptome hervor wie niedriger Blutzucker. Die einzigen Symptome dieser Menschen sind evtl. ein überwältigender Drang, nach dem Mittagessen kurz zu schlafen, oder häufigerer Harndrang mitten in der Nacht. Häufig kommt es bei diesen Menschen nach niedrigem Blutzucker zu Dysinsulinismus (auf dem GTT als Diabeteskurve gefolgt von niedrigem Blutzucker zu erkennen) und schließlich zu Diabetes. In der Dysinsulinismusphase treten häufig abwechselnd Symptome von Diabetes und Hypoglykämie auf.
Die Ursachen
Die Vermeidung von raffiniertem Zucker im Rahmen unseres Ernährungsplans erfordert die Vermeidung von Lebensmitteln, die Zucker enthalten, d. h. Bonbons, Kuchen, Torten, Kekse, Eiscreme, Erfrischungsgetränke, stark zuckerhaltige Konserven, Kaugummi und verarbeitete Lebensmittel mit Zuckerzusatz – lesen Sie die Etiketten!
Viele natürliche Frühstücksflocken auf dem Markt enthalten bis zu fünfzig Prozent an raffiniertem Zucker, welcher sich hinter Begriffen wie Saccharose, Dextrose, Glucose und Maissirup versteckt.
Andere verarbeitete, raffinierte Kohlenhydrate wie Weißmehl und weißer Reis können die Symptome niedrigen Blutzuckers ebenfalls verschärfen.
Dem Anschein nach macht es für Menschen mit Hypoglykämie einen Unterschied aus, ob sie natürlichen Zucker aus Früchten oder Honig zu sich nehmen oder kommerziellen Weißzucker. Allerdings ist bei vielen von uns die Bauchspeicheldrüse so übermäßig stimuliert und die Nebennierendrüsen sind so erschöpft, dass sogar natürliche Zucker zu Erschöpfung und Depression führen kann. Menschen mit schwerer Hypoglykämie müssen sogar die Aufnahme natürlicher Stärken z. B. aus Vollkornbrot und Kartoffeln vermeiden. Sie müssen evtl. eine gewisse Zeit stark proteinhaltige Lebensmittel mit sehr wenigen Kohlenhydraten essen, um wenigstens natürliche Stärken und Zucker wieder zu vertragen.